Der Event Data Recorder (EDR) hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung für die Unfallrekonstruktion gewonnen. Als Bestandteil moderner Fahrzeuge speichert der EDR fahrdynamische Parameter im Zusammenhang mit einem Unfallereignis. Dazu zählen unter anderem Geschwindigkeit, Bremsbetätigung, Lenkwinkel, Gaspedalstellung sowie der Status von Sicherheitskomponenten wie Gurtstraffern oder Airbags.
Diese Daten liefern objektive Informationen zum Fahrverhalten unmittelbar vor, während und nach einer Kollision. Sie können damit wertvolle Hinweise zur Klärung des Unfallhergangs geben und helfen, subjektive Aussagen zu verifizieren oder zu hinterfragen.
Insbesondere bei komplexen Unfallkonstellationen, bei denen herkömmliche Spurenbilder unvollständig oder nicht vorhanden sind, bietet die Auswertung eines EDR-Datensatzes eine belastbare Grundlage für die Rekonstruktion. Die zeitlich hochaufgelösten Informationen ermöglichen es, die Dynamik des Fahrzeugs über mehrere Sekunden hinweg nachzuvollziehen – eine Zeitspanne, die für die Bewertung von Reaktionen und Abläufen entscheidend sein kann.
Trotz des hohen Informationsgehalts ist bei der Interpretation der EDR-Daten Sorgfalt geboten. Die Daten müssen stets im Kontext der technischen Rahmenbedingungen, des Fahrzeugtyps sowie möglicher Auslösemechanismen betrachtet werden. Auch ist nicht jeder EDR-Datensatz vollständig oder plausibel – hier sind fachkundige Analyse und Erfahrung gefragt.
Insgesamt stellt der EDR ein wertvolles Instrument dar, um die objektive Analyse eines Unfallgeschehens zu unterstützen und die Qualität der Rekonstruktion entscheidend zu verbessern.
Die Ursprünge des EDR liegen in der Airbag-Technologie der 1990er-Jahre. Erste Systeme dienten ausschließlich der Dokumentation von Airbagauslösungen. Mit der Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik wuchs jedoch auch der Umfang der erfassten Daten.
Seit dem 7. Juli 2024 ist der Einbau eines EDR in der EU für alle neu typgenehmigten Fahrzeugtypen der Klassen M1 (Pkw) und N1 (leichte Nutzfahrzeuge) verpflichtend. Ab dem 7. Juli 2026 gilt die Pflicht auch für alle Neufahrzeuge dieser Klassen – unabhängig von ihrer Typgenehmigung.
Insgesamt stellt der EDR ein wertvolles Instrument dar, um die objektive Analyse eines Unfallgeschehens zu unterstützen und die Qualität der Rekonstruktion entscheidend zu verbessern.
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